Ich höre sehr gerne den Radiosender „Klassik Radio“. Mit Ausnahme der oftmals „grölenden“ Werbung mag ich diesen Sender und die Ausgewogenheit in der Musik. Zwischendurch spielen sie gerne auch die Musik von Keith Kenniff, u.a. die Titelmusik zu „Facebook looks back“.
In diesem Zusammenhang fand ich auf Youtube dieses Video „Facebook looks back – about reported and not deleted images“:
Es zeigt Bilder, die sowohl bei ihr (Urheberin des Videos, das ich hier mit ihrer freundlichen Genehmigung zeige) wie auch bei deren Freunden gemeldet waren. Facebook sah diese als gemäß ihren eigenen Standards an und lies sie ungelöscht. Zu der Zeit, als ich dieses Video sah, war es bereits über 1.000 Mal aufgerufen und ich konnte Kommentare lesen, die Anerkennung aussprachen sowohl für die Bilder als auch den Unglauben darüber, wie Menschen solche Bilder melden könnten. Die Scheinheiligkeit beim Thema Sexualität ist noch immer groß – und das in unserer „ach doch so aufgeklärten Zeit“.
Der Facebook Account der Videomacherin ist seit dem 1. Mai 2015 von Facebook für neue Posts gesperrt. Angeblich wurde etwas bei ihr entfernt, was gegen die Facebook-Regeln verstieß und sie sei „vorübergehend“ für das Hochladen von eigenen Posts (Videos und Bilder) gesperrt. Nachfragen, was Facebook entfernt hätte und wie lange diese „vorübergehende“ Sperre andauern würden, blieben ohne Antwort.
Spannend ist, dass das Video auf Youtube bei steigender Aufrufzahl wegen Nacktheit aus der Öffentlichkeit entfernt wurde. Selbstverständlich löschte Facebook ebenso das direkt bei ihr auf dem eigenen Account hochgeladene Exemplar dieses Videos. Jetzt war es für Facebook Nacktheit – obwohl es alles nur die Bilder zeigt, die für Facebook regelkonform waren (die Bilder sind wohl noch immer offen sichtbar). Facebook verwischt Spuren. Auch ihre anderen beiden Videos über Facebook-Entscheidungen, die zur Bildlöschung führten, wurden von Youtube (= Google) entfernt und ihr gut laufender Youtube-Account geschlossen. Ihre anderen Videos zeigten Wärme auf, immer mit einem Augenzwinkern. Die Themen Erotic und Sexualität setzte sie in ihrer eigenen Art und Weise in Szene mit hochwertigen Aufnahmen, die nie ins Vulgäre abrutschten. Sie brachte klassische Musik mit Bildkompositionen zusammen, was den „Zuschauern“ gefiel. Ich habe die Information, daß sie in kurzer Zeit (November 2015 bis Juni 2015) über 450 Abonnenten hatte und die Aufrufe ihrer zahlreichen Videos bei über 110.000 lag.
Ein Fan von ihr eröffnete aktuell einen Youtube-Kanal und zeigt dort die Videos von ihr. Prompt wurde das hier gezeigte Video wieder gelöscht und er für das Hochladen von Videos für 2 Wochen gesperrt, die anderen beiden Facebook-Videos stellte er sicherheitshalber um auf nur noch privat. Ein Schelm der denkt, Facebook und Youtube arbeiten Hand in Hand.
Lächerlich ist vor allem die Begründung von Youtube, dass Nacktheit gegen die „guten Sitten“ verstöße. Auf Google und Youtube ist alles zu finden, einschließlich Hardcore. Und das ist jederzeit und immer willkommen. Auch die gezeigten Bilder waren/sind sämtlichst auf Google zu finden.
So sind wir beim Thema „Sozialkompetenz“ angelangt. Empfehlenswert ist es, einmal die Definition bei Wikipedia nachzulesen. Dort werden u.a. diese Kompetenzen im Zusammenhang mit anderen Menschen aufgeführt:
Achtung
Empathie/Perspektivenübernahme
(= Mitgefühl/Einfühlungsvermögen)
Kompromissfähigkeit
Kritikfähigkeit
Toleranz
Wertschätzung
Respekt
Kommunikation (Sprachkompetenz)
Zivilcourage
Zivilcourage zeigt mir die Urheberin der Videos. Sie kommunizierte offen auf ihrem Facebook-Account und zeigte auf, was nötig ist für ein Miteinander. Und was jeder für sich tun kann, damit ein besseres Miteinander möglich wird. Doch Facebook hat anscheinend eine rote Liste, auf der sie steht, denn sie ist ihrer Aktivität von Facebook „abgeschaltet“. Letztendlich ist es ein „toter“ Account, da sie ihre Gedanken und die Bilder, die sie mag, nicht mehr zeigen darf. Sehr zum Leidwesen Ihrer Followers und Freunde, die sie mit ihrer Sichtweise schätzen und sehr vermissen.
Wo bleibt die Achtung und der Respekt von Facebook gegenüber einem Menschen, der kommunikationsfreudig ist und sich auf die Fahne schrieb, für ein besseres Miteinander anzutreten – mit sich selbst und mit anderen? Weshalb werden hier eigene Vorgehensweisen vertuscht? Weshalb diese Manipulation? Weshalb diese Form der „Machtdemonstration“ und Ausgrenzung? Hat so ein Konzern das nötig?
Ich war vor Jahren auch auf Facebook und sammelte dort meine Erfahrungen. Bilderlöschungen waren an der Tagesordnung. Ebenso Mobbing, üble Nachrede und vieles mehr. Ich entschloß mich dann nach gut einem Jahr „Zugehörigkeit“, meinen Account zu löschen. Sicherheit wird klein geschrieben bei Facebook und ihre diesbezüglichen Ausführungen sind in meinen Augen Makulatur. Denn die vielen Fakes, die dort ihr Unwesen treiben, haben freies Spiel.
Kommunikation erfolgt seitens Facebook versteckt: Durch Blockaden, durch Mauern, durch Antwortverweigerung und vieles mehr. Schade – ich habe von einem Social-Media-Konzern in dieser Größenordnung etwas anderes erwartet.
Ich persönlich habe meine Konsequenz aus dieser Beobachtung gezogen: Ich meldete mich von Google ab. Schön, ich kann z.B. auf Youtube keinem Video mehr ein „gefällt mir“ geben, auch sind viele Videos für mich gesperrt wgen der Altersbegrenzung, da ich keine Anmeldung vornehme, um aufzuzeigen, dass ich „erwachsen“ bin (was lachhaft ist, denn jeder kann sich unter einem Pseudonym anmelden, wobei dennoch nachverfolgt wird, mit welchem Provider etc gearbeitet wird). Doch ist es wichtig für mich, jedes Video zu sehen? Nein!!! Google ist für mich eine Art von Krake, die an alle Informationen kommen will, einschl. Telefonnummer und mehr – wie Facebook. Danke – ich habe mein Leben auch ohne all die „Vorzüge“ von Google (= Youtube). Und für das, was ich recherchiere, ist es für mich offen.
Herzlichst
Evelyn
Mentorin auf Zeit
PS: Und wer sich jetzt darüber aufregt, daß hier „Nacktheit“ gezeigt wird, der hat ein Problem mit der eigenen Sexualität. Der Blog ist freigegeben ab 18 Jahre. Junge Menschen gehören von ihren Eltern aufgeklärt, auch im Umgang mit dieser Art von Bildern.